Wie soll die Ortsmitte von Resse aussehen? Dieses Thema beschäftigte den Ortsrat.
Viel Interesse in Resse: 50 menschen sind ins Moorinformationszentrum gepilgert, um die Sitzung des Ortsrats zu verfolgen. Der Andrang hatte einen Grund: Es gibt viele Themen, die die Bürger bewegen – von der Neugestaltung der Dorfmitte bis hin zu Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Ob in der Osterbergstraße, Engelbosteler Straße oder An den Hägewiesen: Die Autos sind überall zu schnell unterwegs. „Wenn ich meinen Sohn morgens in den Kindergarten bringen will, müssen wir teilweise fünf Minuten an der Straße warten“, sagt Anwohner Stefan Polzer und wird von weiteren Rednern unterstützt, die manche Bereiche als lebensgefährlich bezeichnen und das Vertrösten der Gemeinde als „Gequatsche, was ich nicht mehr hinnehmen will“ kritisierten.
Ebenfalls emotional recht aufgeladen: Der Tagesordnungspunkt „Neugestaltung des Dorfmittelpunkts“. Nach Auskunft von Ortsbürgermeister Jochen Pardey gibt es bereits Skizzen. Das Problem ist, dass die Anwohner an den Kosten der Umgestaltung beteiligt werden sollen – also auch die, die nur zufällig in der Ortsmitte wohnen und an einer Kostenumlage gar kein Interesse haben. Der Ortsrat votierte schließlich einstimmig für eine Formulierung, wonach die Gemeinde die Kosten trägt. „Schließlich zahlen auch alle Bürger Steuern und damit in einen Topf ein“, sagte Pardey.
Wann es in die Tat umgesetzt wird? Nach allgemeiner Hoffnung ziemlich bald. Jedoch ist die Diskussion um die Dorfmitte eine langwierige, genau deswegen sieht Jörg Woldenga (WWR) den erneuten Anlauf kritisch. „Wir reden seit 2004 darüber. Es gab Begehungen und Vorschläge. Doch immer wieder werden wir von der Gemeinde vertröstet. Ich sehe nicht den Willen der Gemeinde, etwas zu ändern.“
Wortspiel mit Zorn – aber auch mit Humor
Es war ein unbeabsichtigtes Wortspiel – sorgte aber für großes Gelächter unter den Zuhörern. Mehrfach hatte sich Ansgar Zorn, der als Vertreter der Gemeinde We demark in der Resser Ortsratsitzung saß, die Wut der Fragesteller auf sich gezogen – wenn er nicht alle Anliegen zur vollsten Zufriedenheit beantworten konnte. „Es tut mir leid, dass Sie mittlerweile hier der Buhmann sind und wir unseren Zorn auf Ihnen abladen“, sagte ein Anwohner. Erst in diesem Moment fiel ihm die Doppeldeutigkeit auf – und hob in Richtung Ansgar Zorn entschuldigend die Hand. Vielleicht war dieser Moment aber auch genau richtig, um die Stimmung im Saal etwas aufzulockern. Denn der bemitleidenswerte Ansgar Zorn musste oft genug ausbaden, wenn ihm aus dem Rathaus zu wenig Informationen mitgegeben wurden.